rathaus d

konzeptstudie und entwurf

konzeption und entwurf eines rathauses, das seinen funktionalen anforderungen gerecht wird, raum für zukünftige strukturelle entwicklungen bereithält und dem wesen des menschen entspricht. 

 

 

 

formal verortet zwischen den gedanken des bauhauses und japanischer architektur galt es, die wertschätzenden aspekte dieser beiden entwicklungen im umgang mit raum, material und mensch spürbar werden zu lassen. auf diese weise ist ein ort entstanden, der durch die transformation der japanischen wie der europäischen kulturen eine geisteshaltung offenbart, welche die beiden pole miteinander verbindet. von aussen vermeintlich lesbar gibt das gebäude seine geheimnisse innen erst nach und nach preis. es lädt den menschen zu einer reise ein - es deutet an, öffnet sich und schafft gleichzeitig immer wieder momente der intimität. auf diese weise verrät es nie sein ganzes und schafft die möglichkeit, es immer wieder neu zu betrachten.

 

eine reduzierte formsprache sowie die bewusste auswahl zeitüberdauernder materialien von bescheidender anmutung bestimmen die erscheinung der architektur. die kombination aus sichtbeton, holz und glas zieht sich stringent durch das gesamte gebäude. der formale minimalismus dient sowohl der entfaltung des menschen, aber ebenso der entfaltung der einzelnen materialitäten und ihrem sensiblen zusammenspiel.

 

der beton symbolisiert den stein, den massiven fels, die erste schutzhülle des menschen vor regen und kälte. gleichzeitig ist er das symbol für die entwicklung der menschlichen kultur – er fungiert als brücke zwischen natur und kultur. wärme und eine tiefere natürlichkeit werden durch die verwendung von hölzern im inneren des gebäudes evoziert, die sich im laufe der nutzung durch ihre natürliche beschaffenheit mit dem menschen entwickeln, patina entfalten und somit ein symbol für die vergänglichkeit darstellen. durch diese prozesse soll eine gesunde verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben.

 

 

 

die innere struktur

 

die anatomie des gebäudes gibt sich dem betrachter auf den ersten blick zu erkennen. in ihrer erscheinung klar und offen strukturiert lädt die architektur den besucher zu einer ersten längeren intensiven begegnung ein – der weg zum eingang führt entlang der aussenfassade hinunter zum fließenden übergang von innen und aussen. 

 

große, nach südosten ausgerichtete glasflächen beziehen die "geborgte" landschaft in die atmosphäre des baus mit ein, lassen innnen und aussen miteinander verschmelzen. die rückseite des gebäudes hingegen ist mit einer schützenden betonfassde verkleidet. auf diese weise werden büros und besprechungsflächen mit tageslicht bespielt während die erschließungswege nur durch dachfenster mit atmosphärischen lichtschächten versorgt werden.

es soll neben seinen funktionalen aspekten wie unterschiedlichen büroflächen, besprechungszonen und warteräumen einen zurückhaltenden ratsaal beinhalten. anmutungen des aussen ergänzen die raumatmosphäre, ohne die konzentration zu stören. 

 

der gleiche grundgedanke gilt dem trauraum. durch seine karge erscheinung und den fließenden übergang zwischen innen und aussen wird eine intime atmosphäre geschaffen. der baum im angrenzenden atrium symbolisiert die verbundenheit von mensch und natur.

rathaus d / privat / konzeptstudie und entwurf / dinklage / 2016 

in kooperation mit monokrom, hamburg